Letzte Woche habe ich über Frustration geschrieben. Aber wie geht man mit Frustration um? Zunächst einmal ist es in Ordnung, hin und wieder frustriert, wütend, enttäuscht usw. zu sein. Das gehört zum Menschsein dazu. Es bedeutet, dass Dir etwas wichtig ist. 3 Dinge, die mir helfen:

Schreiben: Ich habe angefangen zu Schreiben. Dieser Blog zum Beispiel hilft mir, einzelne meiner vergangenen Frustrationen zu verarbeiten, von denen ein paar definitiv dazu beigetragen haben, dass ich ausgebrannt bin. Aber was ich auch mache, ist, dass ich Dinge aufschreibe, die mir in den Sinn kommen. Ich habe ein Notizbuch, das ich überallhin mitnehme. Wenn ich bei der Arbeit oder im Tram oder zu Hause bin und das Gefühl habe, dass ich mit meinen Gedanken in eine Richtung einer vergangenen / nicht bewältigten Frustration abdrifte, schreibe ich es auf. Dann überlege ich mir einen Weg, wie ich damit umgehen kann. Schon das Aufschreiben hilft mir. Damit kommt der Gedankenprozess in Gang, wie ich damals mit der Situation hätte umgehen sollen oder mich anders verhalten können. Ich lerne daraus. Als Fußballer hatte ich immer den Ansatz, dass man aus Niederlagen lernen muss, warum also nicht auch im Alltag. Man kann auch aus Erfolge lernen. Deshalb versuche ich, alle Situationen und Interaktionen, die ich habe, zu betrachten und mich zu fragen, was ich hätte anders und besser machen können.

Reden: Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich kein großer Redner bin. Aber Reden ist ein weiterer Weg, um Frustration loszuwerden. Anfangs fiel es mir leichter, mit meinem Therapeuten zu reden als mit jemandem, der mir nahe steht. Mit der Zeit, und das hätte ich schon viel früher wissen sollen, sprach ich lieber mit meiner Frau. Sie eine fantastische Zuhörerin und die Gespräche, die wir führen, sind tiefgründig, regen zum Denken an und sind erfrischend. Sie gibt mir Vertrauen und glaubt an mich. So wie es in einer guten Beziehung sein sollte. Wenn Du meinen vorherigen Blog gelesen haben, weisst Du, dass ich das Gegenteil erlebt habe. Was vielleicht dazu beigetragen hat, dass ich mich lieber einem Fremden gegenüber öffne als der Person, die mir am nächsten steht.

Konfrontation: Ich hasse Konflikte und Konfrontationen. Leider muss man, wenn man angegriffen wird, aufstehen und die Situation konfrontieren. Weil ich das nie getan habe, habe ich mehrere Konfrontationen, vor denen ich einfach weggelaufen bin und die mich immer noch belasten. Heute stelle ich mir vor, wie ich den Leuten gegenüberstehe, mit denen ich nicht einverstanden war. Mir vorzustellen, wie die Diskussionen anders hätten verlaufen können, hilft mir irgendwie, weniger frustriert zu sein. Die Wahrheit ist, dass ich einigen Leuten auf diesem Weg immer noch nicht ganz verziehen habe. Aber indem ich meine Gedanken aufschreibe und/oder darüber spreche, habe ich das Gefühl, dass ich mit der Frustration besser umgehen kann. Die Konfrontation mit der Vergangenheit macht für mich nicht viel Sinn, aber ich habe das Gefühl, dass ich für zukünftige Konfrontationen besser vorbereitet bin.

Im Sport hatte ich immer die Einstellung „Ich verliere nie, entweder ich gewinne oder ich lerne“! Heute wende ich diese Denkweise auf alles an, was ich tue.